Fogging
Ist das Schimmel ? ? ?
Nein, es ist Fogging – ein neues Phänomen. Das kann passieren: Eine
Wohnung wurde gründlich renoviert.
Alles ist frisch gestrichen. Und kurz darauf bildet sich auf dem frischen
Anstrich ein dunkler, schmieriger Belag.
Typischer Fall von Fogging - englisch für Vernebelung - Nebel.
Diese Phänomen wird seit den 90er Jahren in frisch renovierten, aber auch
in frisch bezogenen Neubau-
wohnungen
beobachtet. Die Ursachenforschung ist schwierig, weil man davon ausgehen muß,
dass immer
mehrere Auslöser
oder Ursachen zusammenwirken, bis Fogging entstehen kann.
Es handelt sich dabei um einen schwarzen Schmierfilm, der sich innerhalb weniger
Wochen
oder auch Tagen in kalten Bereichen der Wohnung (Wänden, Fenstern usw.)
ablagert.
Ursprung für den Fogging-Effekt sind Ausdünstungen von "mittelflüchtigen" bis
"schwerflüchtigen"
organischen Verbindungen (SVOC "semivolatile organic compounds"), also
ausdünstende Gase,
die sich an Schwebestaubpartikel kondensieren und als schwarzer Staub
niederschlagen.
Der Effekt des "schwarzen Staubes" tritt während der Heizperiode in Neubauten
und frisch
renovierten Wohnungen auf. Die "schwerflüchtigen" und "mittelflüchtigen"
organischen Verbindungen
treten aus diversen Bau- und Raumausstattungsmaterialien aus, z. B. aus
Innenraumfarben,
Glasfaser-, Vinyl- und Strukturtapeten, Styroporverkleidungen, Isolierschäumen,
PVC-Böden,
Kunststoff-Dekorplatten und aus Teppichauslegeware.
Als Fogging-Effekt werden folgende Gründe vorgebracht.
·
vorausgegangene Renovierungsarbeiten bzw. Neubau: In ca. 86% der
beobachteten "Fogging"-Fälle
handelte es sich um
renovierte Wohnungen bzw. um einen Neubau. Die Art der durchgeführten
Arbeiten
steht dabei hingegen in
einem weniger deutlichen Zusammenhang: In 52% der Fälle wurden Malerarbeiten
vorgenommen, in 34%
Fußbodenarbeiten.
· kalte Außenwände mit Wärmebrücken, daher Vergrauungs-Effekt vorwiegend in den Wintermonaten
· Dachschrägen als Prallwand für den mit der warmen Luft aufsteigenden Staub
· Rußquellen in der Wohnung wie Zigarettenrauch oder Kerzen oder Rußeintrag durch die Außenluft
·
Teppichböden mit Faserfreisetzung
· Abrieb der Kohleelektroden von Staubsaugern
· chemische Teppichreinigung mit der Ausbringung von Tensiden
· Fußbodenwachse, Fußbodenöle
· häufige Anwendung von Reinigungsmitteln
· chemische Reaktion über Weichmacher und Alkohole in der Raumluft
· chemische (katalytische) Reaktion an heißen Kontaktflächen
· Innenraumausstattung (Materialien die zusätzlich Weichmacher abgeben, wie Laminat, PVC, Teppichboden, Paneele)
· Raumnutzung (Verwendung zusätzlicher Emissionsquellen für SVOC wie Öllämpchen und Kerzen, Lüftungsverhalten)
· Dauerflamme eines Gasboilers
· Nanopartikel in der Raumluft
· sehr hohe Vorlauftemperatur
· hohe Vorlauftemperatur an unisolierten Steigleitungen
· sonstige raumklimatische und Witterungseinflüsse wie Luftfeuchtigkeit
· elektrostatische Aufladungen durch Wohnmaterialien, Abschirmungen, Fensterbeschichtungen etc.
Vieles spricht dafür, dass das Auftreten von Fogging mit Substanzen
zusammenhängt, die erst in jüngerer Zeit
in Baumaterialien, Möbeln und Haushaltsartikeln verkommen, zum Beispiel
Weichmacher und sogenannte
schwerflüchtige Substanzen (semivolatile compounds / SVOC).
Was sich da an den Wänden und manchmal
auch an den Möbeln
niederläßt, bedeutet nach heutigem Erkenntnisstand kein gesundheitliches
Risiko;
aber es ist ein Ärgernis, wenn man
gerade in eine neue oder frisch gestrichene Wohnung eingezogen ist.
Als Schimmel und Feuchteexperte kann ich Ihnen sagen, ob bei Ihnen
Fogging das Problem ist.
Ich kann mit Ihnen zusammen mögliche Ursachen ermitteln und Maßnahmen
empfehlen, wie Fogging in Zukunft
zu vermeiden ist. Besonders für die Bereiche Raumausstattung und
Raumnutzung kann ich praktische Tipps geben,
die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen.